Franz West
Am Brunnen vor dem Tore
Main gallery
Jan 23rd 2004 – Mar 6th 2004

Franz West Poster design (Cake/Invitation) 2003 Gouache on paper 44 x 49 cm


Ausstellungstext

Franz West ist zweifellos einer der signifikantesten Persönlichkeiten der internationalen Kunstwelt der letzten Jahre. Keine bedeutende Kunstinstitution der Welt, die seine Arbeit nicht in jüngster Zeit mit einer größeren Ausstellung gewürdigt hat. Außerhalb von Österreich ist sein Werk in den bedeutendsten öffentlichen Sammlungen mit wichtigen Werkblöcken vertreten, die wie im Pariser Centre Pompidou oder der Londoner Tate Galerie als fester Bestandteil der permanenten Sammlungspräsentation zu sehen sind.

Einen Beleg für die ästhetische Spannweite, aber auch für die inhaltliche Aktualität von West´s Position, gab die jüngste große Einzelausstellung in der Londoner Whitechapel Gallery „Pensees, Features, Interview, Anthology“. Der gleichnahmige Katalog wurde von der Whitechapel Art Gallery unter der ISBN Nummer 0854881336 publiziert.

In seiner nunmehrigen Ausstellung in der Wiener Galerie Meyer Kainer zeigt West vier massige Aluminium Skulpturen „Grün“, „Weiß“, „Blau“ und „Bronze – Am Brunnen vor dem Tore“. Diese sind als „Gartenskulpturen“ für den öffentlichen Gebrauch bestimmt und werden mit einer Dreiergruppe filigraner, Papiermaché  Plastiken („Differential“), die sich gleichsam verletzlich auf den geschützten Bereich eines Podestes zurückziehen, konfrontiert.

Zweierlei Produktionsweisen treten mit zweierlei Rezeptionsweisen in dialektische Beziehung.

Robert Storr: The comedy in West’s art is … associative rather than literal, phenomenological and implicitly corporeal rather than graphic or cartoonish. The best … would be a kind of perpetual sculptural redeployment whereby his sculptures are not permanently sited, and instead they are moved from place to place, with each work supplanting the next in rotation – in other words, transient sculptures for transient populations. However improbable this fantasy may be, the maladroit, wistful animation of West’s work stirs up such thoughts. While these may not be visions of sugarplums, exactly – the artist’s forms are althogether too lethargic and visceral, too erotic or scatological, for that – they are intimations of weird, unmistakenly human choreography for which they serve as decor, prop and body-aggrandizing, ego-deflating doppelgängers. (Art in America, 2003)