Ein wesentlicher Aspekt im Werk von Heimo Zobernig ist die Analyse der Präsentation von Kunst und ihr Verhältnis zur Theoriebildung. Zobernig legt seinen Gemälden, Skulpturen, Videos, Performances und architektonischen Eingriffen jeweils ein klar umrissenes Konzept zugrunde, richtet sich jedoch bei der Realisierung auch nach den jeweils gegebenen räumlichen oder anderen materiellen Verhältnissen.
Die Einladungskarte für Heimo Zobernigs Ausstellung in der Galerie ist auch Plakat mit dem dominanten Schriftzug AUSTELUNG
Im ersten Raum der Galerie steht ein kreisrunder Tisch aus heiß-gewalztem Winkel-Stahl mit 7 Beinen und einer bronzenen Spiegelglasplatte, ergänzt durch 7 Stühle mit gold-lackierten Sperrholz Sitzschalen und verchromten Rundrohrgestellen.
Die temporäre Wand, die den Hauptraum der Galerie in zwei annähernd gleiche Hälften teilt ist aus ihren Ankern gelöst und auf den Boden gelegt. An ihrer Stelle hängt ein aus farbigen Stoffen zusammengesetztes Bild von der Decke, dessen Masse 3 x 4 Meter, den Proportionen des Videoformats entsprechen.
Auf der am Boden liegenden Wand zeigt ein Monitor ein Video. In diesem Film ist der Künstler zu sehen, wie er versucht mit Stoffen, die für das Chroma-Keying verwendet werden, ein Patchwork / ein geometrisches Bild zu arrangieren, sich durch die Tücher windet und zu keinem Ende kommt. Alle 60 Sekunden wird eine der Farben mittels der Chroma-Key-Videotechnik ausgeblendet und durch die Farbe Weiß/Wand ersetzt.
An den beiden Stirnseiten des Hauptraumes hängt jeweils ein Bild im Format 2 x 2 Meter mit weißer Farbe auf Chroma-Key Nesselgewebe in den Farben Rot (Videorot) und Blau (Bluebox).
„Zobernig stellt mit Elementen, die traditionell Kunstwerke definieren, die Frage nach dem was die Institution Kunst konstituiert, nach dem Kontext und seinen Grenzen, nach der gesellschaftlichen Funktion von Kunst.“ Dirk Snauwaert, Kunstverein München, 1999.
Heimo Zobernig nahm an der Documenta IX (1992) und X (1997) teil, war ebenfalls zweimal am Skulpturen.Projekt in Münster beteiligt und hatte zahlreiche Einzelausstellungen in Museen, Galerien und Kunstvereinen wie München, Hamburg, Leipzig, und der Renaissance Society in Chicago.