Walter Obholzer
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Jan 15th 2003 – Mar 15th 2003

Walter Obholzer Blot Streamer 5 1999 Tempera on aluminium 75 x 70.5 cm
Walter Obholzer Blot Streamer 2003 Tempera on aluminium 200 x 270 cm
Walter Obholzer Blot Streamer 2003 Tempera on aluminium 200 x 270 cm
Walter Obholzer Blot Streamer 2003 Tempera on aluminium 200 x 270 cm


Ausstellungstext

In der Verkehrung des Ornaments vom äußeren Rahmenthema zum gerahmten Bildthema spiegeln die Bilder Obholzers ein verändertes Orts- und Raumverständnis. Das Bild selbst ist, gerade aufgrund seiner Beweglichkeit, der in sich fixe Parameter und Maßstab, der Ort hingegen wird zur wechselnden und austauschbaren Folie.

Wie bereits in seiner Secessionsausstellung 1999 stellt Obholzer auch in seinen  neuesten Bildern eine auf mediale Bildkonstruktion bezugnehmende Malerei vor. Er inszeniert die Gleichzeitigkeit von Flächigkeit und Raumillusion mittels linearer Farbformen, die zugleich als abstraktes Ornament wie auch als Konstruktionselemente einer präzis kalkulierten Bildgeometrie fungieren. Perspektive und Abstand des Blickes erscheinen quasi in die unterschiedlich dimensionierten Bildstrukturen eingezoomt.

Das Bild wird somit seinerseits als zentrale Schnittstelle, die in sich selbst ihre Kontextualität beschreibt, erkennbar.

Dieser Selbstbezüglichkeit korrespondieren auch Bildtitel wie „Otaku“ – als japanische Bezeichnung für Menschen, die sich fanatisch einer einzigen Sache widmen und ein selbstbezogenens Leben führen.

Solche Bilder sind keine Fenster zur Welt im Sinne vorgetäuschter Ausblicke, sondern reale Malerei über eine Konstruktion von Wirklichkeit als rhizomartisches System virtueller „Fenster“.

Dass es mögich ist, von konventionellen Realismuskonzeptionen abzurücken, um genau dadurch den schillernden Phänomenen der Realität durch Malerei näherzukommen, ist eine, in diesem Zusammenhang, von Obholzers Kunst vermittelte Einsicht.